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Der erste Schritt: Brennkammertests in Kummersdorf-West
(folgendes Zitat aus: „Walter Dornberger: V2 – Der Schuss ins All“; Bechtle Verlag Esslingen; 1952; S. 31/32)

"Vor meinen Augen erhob sich inmitten des Prüfraumes das von zwei Scheinwerfern grell beleuchtete Messgerüst mit dem etwa 50 cm langen, birnenförmigen, silbergrau schimmernden Raketenofen aus Duraluminium, der, mit der Düsenmündung nach unten, senkrecht montiert war. Vier rund um ihn angeordnete Stahlrohre sollten die erwarteten Rückstoßkräfte auf eine Feder übertragen, die ihrerseits mit einem im Beobachtungsraum angeschraubten Schubanzeigegerät durch dünne, über Rollen laufende Stahldrähte verbunden war.

Die Brennkammer mit ihrem kugelförmigen Kopf und der konischen Strahldüse sollte nach der Rechnung 300 kg Schub erzeugen. Auf der rechten Seite des Messraumes hing, von Federn gehalten, eine mit flüssigem Sauerstoff gefüllte, große, eisbedeckte Aluminiumkugel. Auch die Leitungen, die zur Brennkammer führten, waren mit Eis bedeckt. Nebel stieg von ihnen auf.

Auf der linken Seite gab es eine ähnliche Kugel. Sie enthielt 75%igen Alkohol. Die Alkoholleitung gabelte sich in zwei Äste, die zu zwei Anschlüssen am wulstigen Rande der Brennkammerdüse führten. Dünne Klaviersaitendrähte gingen von den Tanks über Rollen durch die Betonwand zu Tintenschreibern, die uns während des Brennens die Kurven des Treibstoffverbrauches aufzeichnen sollten.

Der Raketenofen selbst war doppelwandig. Zwischen seinen Wänden stieg Spiritus, den Verbrennungsofen umspülend, mit großer Durchflussgeschwindigkeit kühlend von unten nach oben und trat, auf 70°C erwärmt, durch kleine siebartige Düsen im Ofenkopf in das Innere ein. Ihm entgegen spritzte aus einer zentral angeordneten, wie ein umgekehrter Pilz aussehenden, mit vielen kleinen Öffnungen versehenen Messingdüse gleichzeitig flüssiger Sauerstoff. Die unter einem Überdruck von mehreren Atmosphären stehenden Flüssigkeitsstrahlen prallten mit großer Wucht aufeinander, zerstäubten und vermischten sicht, hierdurch die Verbrennung erleichternd und beschleunigend."

Diese Ausführungen von Dornberger beziehen sich eigentlich auf den allerersten Brenntest einer Flüssigkeitsbrennkammer des Heereswaffenamtes – nach seinen „Erinnerungen“ war das am 21. Dezember 1932. Im o.a. Zitat sind etliche fachliche Fehler, wenn man, wie er es beschreibt, die allererste Brennkammer vom Typ 1W meint. Für den nächst größeren „Ofen“ vom Typ 2B sind die Ausführungen schon richtiger…

Das „Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum“ erstellte freundlicherweise aus einem Film das Standbild dieser Abbildung des Aggregat 2! Sensationell und einmalig – erstmalig eine Fotografie des A2 im Schnitt. (in das Bild klicken zum Vergrößern)

Der konstruktive Aufbau vom Aggregat 2 weicht etwas vom Aggregat 1 ab.

Anstelle von Tankrohren wurden Drucktanks integriert und der Druckgasspeicher als Kugel (im Gegensatz zur A1-Flasche) in der Spitze angeordnet. Der Massekreisel liegt im Gesamtmassenmittelpunkt.

Einzelne technische Daten sind der "Nachbauseite" zu entnehmen. Dort finden Sie die exakten Angaben, die sich alle von bisher veröffentlichten Werten unterscheiden! Zur Funktion der einzelnen Elemente und deren Zusammenwirken siehe Dissertation Wernher von Brauns

Zur detaillierten Bauteilansicht: Mit dem Cursor auf Konstruktionselemente zeigen (erfordert Flash Player 7).

© O. Przybilski

 

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