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Der Aggregat 2-Nachbau in der Farbgebung. Am 23.12.2004, fast exakt 70 Jahre nach erfolgreichem Flug auf 3500 m Höhe, wurde dieses dritte Aggregat 2 im Terminal Dresden im Rahmen meiner Weihnachtsvorlesung auf den Namen Maria getauft.
Einige Fotoimpressionen anbei!

Neubau des Aggregat 2

Eigentlich dachte ich, dass die seit vielen Jahren veröffentlichten Daten zum Aggregat 2 verlässlich sind. So ging ich also daran, im ersten Schritt eine 1:1 Attrappe zu bauen, die die äußeren Abmaße, Massen und einige Konstruktionselemente zeigt. Durch das Auffinden von alten Komponenten aus der Raketentestung, sollten diese mit in den Nachbau integriert werden. Innere Komponenten, wie Kreisel und Triebwerk können anhand von Schnittzeichnungen ergänzend erläutert werden.

Nun erhielt ich aber aus dem BA MA Freiburg u.a. den Bericht Wernher von Brauns über das Raketenschießen auf der Nordseeinsel Borkum. Obwohl sogar Herr Reisig daraus zitierte, müssen bei den Daten grundsätzliche Revidierungen angestellt werden. Fast alles ist falsch wiedergegeben.

Hier nun die exakten Daten zu den Raketen MAX und MORITZ, die aus dem Schlick geborgen werden konnten:

Daten Max Moritz
Start: 19.12.1934
kurz nach Mittag
20.12.1934
12 min nach Sonnenaufgang
Brennschlusshöhe: 1700 m 1800 m
Flughöhe: 2200 m 3500 m
Aufschlag: 800 m südlich der Startseite östlich 500 m vom Ufer im Schlick
Schub:
320 kg anfangs bis 240 kg bei Brennschluss
Brennzeit:
16 s
Tankdruck:
18 atü fallend auf 14 atü
Brennkammerdruck:
9,2 atü
Leergewicht:
72 kg einschließlich Kreisel
Startgewicht:
107 kg
Treibstoffgewicht:
35 kg
Strukturgewicht:
ca. 50 kg ohne Kreisel
Durchmesser.
314 mm
Länge:
1610 mm
Widerstandsbeiwert:
0,25

*Quellenangabe:

von Braun: Bericht über das erste Versuchsschießen mit Rauchspurgerät II am 19. und 20.12.1934 in Borkum
WaPrw 1/Ia, 28. Januar 1935

Heereswaffenamt-Prüfwesen: Prüfstand 2, 10. August 1935

W.v. Braun: Konstruktive, theoretische und experimentelle Beiträge zu dem Problem der Flüssigkeitsrakete“, Dissertation 16. April 1934, Universität Berlin

Manchmal hat man Glück auf dem Militaria-Sammlermarkt und erhält/ kauft Teile, die interessant aussehen, doch eindeutig nicht aus Flugzeugen oder der Großrakete Aggregat 4 stammen. So ist als sensationell einzustufen, dass die Identifizierung eines Ventils eindeutig auf das Brennstoffventil der A1/A2 hindeutet, wie in den folgenden Bildern nachgewiesen. Dieses „Highlight“ wurde natürlich nicht integriert und liegt wohlverwahrt im Tresor...

Hier nun in loser Folge der Fertigungsablauf für das A2 Modell im Maßstab 1:1.

 

Eins der beiden Brennstoffventile der A2 im Schnitt. Hiermit konnte ein erworbenes Ventil eindeutig identifiziert werden.


Das aufgetauchte Brennstoffventil. Herr Reisig/Huntsville bestätigte mir, dass beide Raketen „Max“ und „Moritz“ aus dem Wattenmeer gefischt wurden. Ein abgesägtes Rohr am Ventil deutet darauf hin, dass es irgendwo eingebaut war. Möglicherweise in den geflogenen Raketen??? Der Erhaltungsgrad ist als vorzüglich einzustufen, sogar der Dehnkörper aus „Tombak“ würde noch funktionieren.



Die Tanks in der Fertigung.


Die zylindrischen Zwischenstrukturen werden bearbeitet.


Im „Ventillabor“ warten die Anbauten…


Die Stickstoffanlage mit Druckminderer ist komplett.


© O. Przybilski

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